Grundsätze

Grundsätze unserer Arbeit:

  • Kulturelles Selbstvertrauen: Stärkung eigener Kräfte durch die Wertschätzung des kollektiven kulturellen Erbes
  • Potenziale: Aktivierung von in den Gemeinschaften bereits vorhandenen Qualitäten, sowie Förderung oftmals brach liegender Talente und Fähigkeiten wie Kreativität und kritisches Denken
  • Gestaltung: Entwurf von Zukunftsvisionen, die an bewährtes Wissen und traditionelle Werte anknüpfen, sowie bewusst ausgewählte neue Elemente integrieren
  • Handlungsmacht: Schaffung von Möglichkeiten für Jugendliche und Dorfälteste, den Schutz ihres Kultur- und Naturerbes selbst in die Hand zu nehmen und gemeinsam Zukunft zu gestalten
  • Multiplikationseffekt: Unterstützung einer Kerngruppe von Jugendlichen, die als Multiplikator:innen in ihrer Gemeinschaft agieren und weitere Mitstreiter:innen für ihre Anliegen gewinnen.

Überzeugungen, die unsere Arbeit prägen:

Wir sind überzeugt davon, dass die meisten Entwicklungszusammenarbeitsprojekte zum Scheitern verurteilt sind, wenn nicht zuvor das Vertrauen der Bevölkerung in ihre eigenen Kräfte gestärkt wird und damit die Grundlage dafür gelegt wird, dass sie selbst Projektinitiativen planen und durchführen können. Nur so kann selbst gesteuerter, nachhaltiger Wandel entstehen. Wir sind der Auffassung, dass die Bevölkerung über die allermeisten Kompetenzen, Stärken und Fähigkeiten verfügt, die sie benötigt, um die auf sie einströmenden vielfältigen Herausforderungen gelingend zu meistern. Diese Qualitäten sind meist ins Hintertreffen geraten und müssen reaktiviert werden. Die lange Geschichte von Enteignung und Unrecht, das indigenen Gruppen von Siedlern, Missionaren, Industriekonzernen, Umweltschützern, etc. widerfahren ist, und Versuche der Zentralregierungen, sie zu assimilieren und ihren Lebensstil dem der Mehrheitsbevölkerung anzupassen, haben tiefe Spuren hinterlassen. Nach Jahrhunderten der Diskriminierung und Entrechtung glauben viele schlichtweg nicht mehr daran, dass ihr Wissen, ihre Fähigkeiten, Normen und Werte für die Herausforderungen ihrer Gesellschaften von heute relevant sind. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Felder aufzumachen, in denen dies der Fall ist, ihnen bei der Suche nach ihren verborgenen Schätzen beiseite zu stehen und sie in diesem Prozess der Identitätsverhandlung und Kompetenzstärkung zu unterstützen. Wir sind überzeugt davon, dass die Menschen vor Ort den Schlüssel zur Lösung ihrer Probleme selbst in der Hand halten.


Bild: Maya-Heilmedizinerin gibt ihr Wissen an die junge Generation weiter, Guatemala.